COVID-19 hat deutliche Spuren hinterlassen

In den Jahren 2017, 2018 und 2019 haben insgesamt mehr als 57.000 Menschen ein FuW-Mitglied in Sachen Wein erlebt. Im Schnitt pro Jahr rund 19.000. Im Krisenjahr 2020 waren es dagegen nur noch 7.863. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage, an der sich alle 27 FuW- Mitglieder beteiligt haben.Unsere Wein-Experten befinden sich somit in „guter Gesellschaft“ mit all jenen, die unter dem Begriff „Soloselbstständige“ im „Corona-Jahr“ für eine gewisse Zeit in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt sind.

Viele Jahre sah sich unser Fachverband mit seinen angeschlossenen Weinschulen und Dozenten, die neben dem Weinkenner-Diplom (IHK) auch an verschiedenen Orten das WEST und an der Sommelier-Schule unterrichten, als Marktführer in der Wein-Fortbildung. Der Erfolg hielt viele Jahre an, da er mit den gewachsenen Bedürfnissen des Handels und der Gastronomie und dem steten allgemeinen gesellschaftlichen Interesse am Wein gekoppelt schien.

Aus heutiger Sicht halten wir uns in dieser Aussage zurück. Der Weinkonsum ist im Lockdown zwar zeitweise gestiegen. Der Schulungsbereich, vor allem für Mitarbeiter im LEH konnte jedoch, wie im Grunde alle anderen Veranstaltungen und Events auch nicht stattfinden.

Differenziert betrachtet, stehen jedoch nicht alle Wein-Referenten auf der „Verlierer-Seite“. In jeder Krise stecken auch Chancen, so ist es nur selbstverständlich, dass etliche in unserem Fachverband sich mit neuen Möglichkeiten beschäftigt haben. Das Thema „Online-Schulungen“ und mögliche Alternativen zu „Sensorik-Seminaren“ standen ebenso im Zeichen großer Veränderung wie das Ausloten neuer Geschäftsfelder. Der ein und andere hat sich dabei auch neu erfunden.

Die neue Vermarktungsplattform DIE WEINREFERENTEN ist mithilfe des FuW e.V. entstanden. Hier vereinen sich 3 strategische Geschäftsfelder in einen Pool. Für die Zeit nach der Pandemie ist man sehr gut gerüstet. Ein Relaunch einer Weinabteilung im Gebiet der EDEKA Rhein-Ruhr ist abgeschlossen. Weitere Beratungsprojekte im LEH und im „Weinland Brandenburg“ laufen.

Ein Blick ins laufende Jahr lässt auch für den Schulungsbereich leichte Hoffnung aufkommen. Aus dem Stand von heute gehen wir (unter besonderen Bedingungen) von den ersten Präsenz-Veranstaltungen ab Mai, bzw. Juni 2021 aus. In wieweit auch wieder Fachstudienreisen in die Weinregionen stattfinden kann, ist allerdings noch offen.