“Es war kurz und schmerzlos – mit zwar kleinem Ertrag aber perfekten Trauben“.
Inge Mainzer, eine der WEINREFERENTEN, bewirtschaftet so ganz nebenbei seit 2023 Weinberg im Valwiger Herrenberg an der Terrassenmosel.
Die Rebsorte ist – wie sollte es anders sein – Riesling. Die Erziehungsform – wie sollte es anders sein – traditionell Einzelpfahl. Das Pflanzmaterial – wie sollte es anders sein – wurzelecht und über 70 Jahre alt.
Eine phantastische Kombination, die leider immer mehr der Vergangenheit angehört. Die immer weiter verbreitete Mechanisierung in der Bewirtschaftung der Weinberge – auch hier an der Mosel – führt zunehmend zur Umstellung auf Drahtrahmenerziehung und dem Ausweichen auch flachere Lagen.
Es sind die sehr steilen, aufgrund ihrer Steilheit nicht mechanisierbaren Lagen die weiterhin in der Einzelpfahlerziehung verbleiben und daher „klasssich“ das ganze Jahr über per Hand bearbeitet werden.
Insgesamt begann die Lese dieses Jahr auch an der Mosel aufgrund der sehr guten und reifen Trauben sehr früh. Die Trauben waren aufgrund der Reife überraschend früh aromatisch und physiologisch reif, allerdings mit einem deutlich geringeren Ertrag als in den Vorjahren. Der immer wieder einsetzende Regen und das insgesamt wechselhafte Wetter machten eine zügige und selektive Lese nötig, um das sehr gute Potential der Trauben zu erhalten.
Bei Inge Mainzer wurde am 20. September bei strahlendem Sonnenschein unter perfekten Bedingungen gelesen. „Unglaublich“ staunt Inge heute noch. „Früher haben wir mit meinen Eltern an genau gleicher Stelle immer Mitte – Ende Oktober gelesen“.
Die Beeren der wurzelechten Reben waren klein und sehr konzentriert. „Alles deutet daraufhin, dass der Jahrgang 2025 ein richtig guter Jahrgang an der Mosel wird“ so Inge Mainzer. Inzwischen ist der Most bereits fast durchgegoren. Spontan natürlich – wie sollte es anders sein 😉.